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Dieser Artikel ist am 17.10.2011 in der Geislinger Zeitung erschienen.

50 Jahre Migration: Hoffnung im Koffer




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|Die Ausstellung "Koffer voller Hoffnungen" zeichnet anhand von Fotografien 50 Jahre Migration aus der Türkei nach. Am Freitag wurde sie in der Geislinger Stadtbücherei in der MAG eröffnet.
Erzählte bei der Ausstellungseröffnung in der Geislinger Stadtbücherei von ihrem persönlichen "Koffer voller Hoffnungen": Feride Dogru. Foto: Rainer Lauschke
Ein gelbstichiges Bild aus den 70er Jahren: Ein dunkelhaariger Junge sitzt grinsend auf der Motorhaube eines alten Fords. Eine Schwarz-Weiß-Fotografie: Ein schnauzbärtiger Mann vor einer Maschine in der einstmals in Geislinger ansässigen Heidelberger Druckmaschinenfabrik (MAG). Noch ein Schwarz-Weiß-Bild, es zeigt eine Fußballmannschaft, ausschließlich aus türkischen Migranten. "Das muss 1983 oder 1984 gewesen sein", sagt Sevgi Aslanboga, die Vorsitzende des Sport- und Kulturvereins Genclik, der mit anderen Vereinen neben der Rätsche, dem Integrationsrat, dem Integrationsbeauftragten und der Stadtbücherei die Veranstaltungsreihe "Angekommen? Vom Gastarbeiter zum Bürger" mitveranstaltet. "Später hat sich dieser Verein aufgelöst und alle Spieler sind in deutschen Fußballvereinen untergekommen", erzählt Sevgi Aslanboga.

Die Geschichte von 50 Jahren Migration aus der Türkei - eine Geschichte vom Zusammenleben und Zusammenwachsen - will die Fotoausstellung "Koffer voller Hoffnungen" nacherzählen, die am Freitag in der Geislinger Stadtbücherei eröffnet wurde. Sie zeigt Fotografien des Stuttgarter Journalisten und Fotografen Ali Carman. Ergänzt wurde sie um Fotografien und Dokumente von Migranten aus Geislingen.

Anlass der Veranstaltungsreihe ist der 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei. "Eine Geschichte von Trennung und Wiederbegegnung. Eine Geschichte darüber, wie aus dem Land des Arbeitens ein Land zum Leben wurde", sagte Sevgi Aslanboga in ihrer Einführungsrede. Stadtrat Roland Funk betonte, dass die Bilder der Ausstellung eine gemeinsame Vergangenheit zeigten: "Geislingen ist Heimat für uns alle." Lebendig wurden diese fünf Jahrzehnte Migration, als Feride Dogru gemeinsam mit ihrem Vater, der 1964 aus Anatolien nach Deutschland gekommen war, aus ihrem Leben erzählte. Deutlich wurde vor allem der Bruch zwischen den mitgebrachten Traditionen und der Lebenswirklichkeit in Deutschland: "Ich hatte Träume, wollte etwas erreichen, auf die Realschule gehen", erzählt sie. Doch für eine Tochter der ersten Migrantengeneration kam nur eine frühe Heirat infrage. Trotzdem blieb sie engagiert, im Betriebsrat der ULO, im alevitschen Verein - und ist heute stolz darauf, dass ihre drei erwachsenen Kinder alle Bildungschancen nutzen konnten.
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Autor des Artikels

Eva Beck
http://www.swp.de/goeppingen/lokales/mittleres_filstal/50-Jahre-Migration-Hoffnung-im-Koffer;art5777,1160079

Kategorie Wir schaffen VerständnisKategorie Presseartikel WSV:Projekt:_Wir_schaffen_VerständnisKategorie Presseartikel WSV:Projekt:_Wir_schaffen_Verständnis 2011Kategorie PresseartikelKategorie Presseartikel 2011

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