Bewährungschance für 5-Täler-Camping

Die Stadt gibt dem neuen Betreiberverein des Campingplatzes im Längental eine Bewährungschance, um ihren Worten Taten folgen zu lassen. Das ist das Resultat des Ortstermins des Technischen Ausschusses.
Als sich am Mittwochnachmittag Vertreter der Geislinger Stadtverwaltung und die Mitglieder des Technischen Ausschusses des Gemeinderats zum Ortstermin vor dem Campingplatz im Längental versammelten, stand da auch ein Streifenfahrzeug der Polizei. Zwei Beamte nahmen gerade eine Anzeige auf - Sinnbild für die Turbulenzen, die immer wieder für Negativschlagzeilen um den Campingplatz gesorgt haben.

Der städtische Platz ist deswegen seit Kurzem neu verpachtet, an den neu gegründeten Verein "5-Täler-Camping". Dem Team um den Vorsitzenden Karl-Heinz Salger wollen Stadt und Gemeinderäte eine Chance geben, das beschlossen sie nach dem Rundgang durch das Gelände. Doch bereits im Spätherbst wollen sie wieder kommen und sich davon überzeugen, dass der 5-Täler-Camping Ankündigungen tatsächlich wahr gemacht und Verbesserungen zustande gebracht hat.

Altlasten der vormaligen Pächter, den "Geislinger Campingfreunden", zu beseitigen, damit sind im wörtlichen und übertragenen Sinn die neuen Betreiber derzeit gut ausgelastet. Für den Kassier der "Campingfreunde" interessiert sich die Staatsanwaltschaft, weil 20.000 bis 30.000 Euro in der Vereinskasse fehlen sollen - Einblick in seine Bücher habe der Kassier, der sich wie ein "Alleinherrscher" aufgeführt habe, nie gewährt.

Man müsse nun generell konsequent durchgreifen, womit man sich nicht nur Freunde mache, sagen Aktive aus dem neuen Team. So haben sie zum Beispiel zwei Wohnwagen unbekannter Besitzer vom Platz geschleppt. Nicht ohne Stolz zeigte Salger den Besuchern, was der neue Verein binnen weniger Wochen geleistet hat: Sie haben Unrat entsorgt; vor dem Zugang ist als optische Barriere zum Parkplatz ein niedriger Erdwall aufgeschüttet; eine Schranke ist installiert, um den Zugang kontrollieren zu können.

Salger erläuterte an einem Plan, wie der veraltete, in einem umgebauten Scheunengebäude untergebrachte Wasch- und Duschbereich in zwei Etappen modernisiert werden soll: erst zurückbauen, den Bestand entkernen, dann moderne sanitäre Anlagen installieren, teilweise in einem Neubau. Auch an behindertengerechte Einrichtungen sei gedacht, erklärte Salger. Das unterstrich auch Oberbürgermeister Wolfgang Amann: "Seit Langem ist der Sanitärbereich hier kein Aushängeschild mehr."

Der Platz soll mit einer Hecke umfriedet werden. Bei den teilweise eigentümlichen Hüttenwerk-Konglomeraten aus ehemaligen Wohnwagen wollen die neuen Pächter auf ein schöneres Erscheinungsbild drängen. An weiteren Plänen fehlt es nicht, doch die Beiträge der noch 33 Dauercamper erlauben dem Verein keine großen Sprünge. Für sieben Durchgangs- und fünf Dauercamper wollen sie sogleich Platz schaffen. Die Preise sind mit je 5 Euro pro Wohnmobil und Person pro Tag überaus moderat.

FW-Stadtrat Hans-Ulrich Sihler hatte, wie berichtet, unlängst im Gemeinderat angeregt, den Campingplatz lieber zu schließen als sich mit ihm zu blamieren. Nach dem Ortstermin zeigte er sich positiv überrascht: "Der Platz ist schöner als befürchtet." Das sahen seine Kollegen ebenso.[1]

Einzelnachweise

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