Neue Liste holt einen Sitz

Bei Geislinger Gemeinderatswahl verliert CDU ein Mandat - Vier Neue

Anhang anzeigen 2082 Bei der Geislinger Gemeinderatswahl hat das "Junge Geislingen/Die Linke" auf Anhieb einen der 22 Sitze errungen. Die CDU büßte eines ihrer zehn Mandate ein. Vier Neue nehmen am Ratstisch Platz.
Die CDU bleibt nach der Gemeinderatswahl zwar die bei Weitem stärkste politische Kraft in Geislingen, durch den Verlust von 4,7 Prozent der Stimmen verlor sie jedoch eines ihrer vormals zehn Mandate. Die Christdemokraten erreichten 38,7 Prozent der Stimmen.
Nach den herben Einbußen vor fünf Jahren musste die SPD erneut Verluste von 2,5 Prozent hinnehmen. Ihre fünf Mandate konnten die Sozialdemokraten jedoch verteidigen. Sie sind mit 21,0 Prozent jetzt aber nur noch drittstärkste Kraft im Geislinger Gemeinderat - die Freien Wähler, die minimal hinzugewannen, schoben sich um Haaresbreite vor sie. An ihren fünf Gemeinderatssitzen änderte sich ebenfalls nichts.
Die Grün-Alternative Liste GAL hielt ihr relativ starkes Ergebnis von 2004 und damit ihre beiden Stadtratssitze. Neu zieht "Junges Geislingen / Die Linke" in den Ratssaal ein. Die Kommunalwahlliste errang ein Mandat, das während des ganzen Auszählungsmarathons in der Wahlnacht nie in Gefahr stand; zeitweise schienen für die neue Listenvereinigung sogar zwei Mandate in Reichweite.
Die Wahlbeteiligung ging noch einmal zurück, allerdings "nur" um knapp zwei auf nun 44 Prozent. Gegenüber 2004 waren zudem rund 500 Geislinger weniger wahlberechtigt. Am Sonntag machten von 18 617 Wahlberechtigten 8211 von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Nur 180 Stimmzettel waren ungültig. Insgesamt wurden 161 280 gültige Stimmen vergeben - vor fünf Jahren waren es 10 000 mehr.
Vier neue Gesichter gehören dem neuen Ratsgremium an: Holger Schrag, Spitzenkandidat von "Junges Geislingen/Die Linke"; Karin Vedie schaffte für die FWV auf Anhieb ein Mandat; neben Dr. Karin Eckert (CDU) und Eva Blessing (SPD) ist sie die dritte Frau im Gemeinderat. Außerdem gelang der Einzug den beiden örtlichen Parteivorsitzenden Arno Braunschmid (CDU) und Isi Mutlu (Grüne). Dieses Ziel verfehlte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ludwig Duschek knapp.
Den Wiedereinzug ins Gremium verpassten die noch amtierenden Stadträte Hans Wittlinger (CDU), Hansjörg Schrag (FWV) und Manfred Thiele (GAL).
Ein Kunststück gelang Stimmenkönig Peter Maichle (CDU), der trotz geringerer Wahlbeteiligung, weniger Wählern und CDU-Verlusten die magische 10 000 Stimmenschwelle überschritt. Das gelang ihm bereits 1999. Sehr gute Ergebnisse über der 5000er-Marke fuhren Holger Scheible (CDU), Dr. Hansjürgen Gölz und Bernhard Lehle (GAL) ein. Auffallend ist die Dominanz dieses Sympathieträgers bei der GAL, Lehle sorgte höchstpersönlich für 28 Prozent aller GAL-Stimmen.
Etwas betreten konstatiert man, dass die jüngst verstorbene Renate Ackermann auf der GAL-Liste dennoch 635 Stimmen erhielt.
Das Wahlsystem begünstigt kleinere Parteien. Unter anderem das führt dazu, dass Isi Mutlu mit 1340 Stimmen ein Gemeinderatsmandat errang. Auf der CDU-Liste haben 18 (der 22) Bewerber mehr Stimmen erhalten, neun errangen deshalb aber keinen Ratssitz.

GZ
Über den Autor
Holger Schrag
Holger Schrag ist selbständiger IT-Dienstleister (Fachinformatiker, Jugendmediencoach) und seit der Kommunalwahl 2009 Mitglied des Geislinger Gemeinderats.
2010 gründete Schrag das Stadtwiki Geislingen an der Steige.

Seit März 2016 Vorsitzender des Stadtjugendring Geislingen e.V.

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