Wie einst um die Festwurst | Kinderfestausschuss

Mitten im Winter gings am Donnerstag im Geislinger Ratssaal um ein Sommerthema, um das vergangene und das künftige Kinderfest. Der Kinderfestausschuss kam zu seiner jährlichen Sitzung zusammen.


Wie Oberbürgermeister Wolfgang Amann und Claudia Sprinzl den Mitgliedern des Geislinger Kinderfestausschusses darlegten, dem vor allem Vertreter aller Schulen angehören, summierten sich im vergangenen Jahr die Einnahmen beim Kinderfest auf rund 12 000 Euro, die Ausgaben auf gut 45 000 Euro. Das aus der Stadtkasse zu finanzierende Defizit von exakt 33 758,12 Euro bewegt sich im Rahmen der Vorjahre - sieht man vom Jubiläumsjahr 2008 ab, bei dem ein höherer Aufwand betrieben wurde (Abmangel 45 000 Euro).
Höchster Ausgabeposten hinter den Bauhofkosten von 16 000 Euro war 2009 mit 10 000 Euro der Ausstattungsbeitrag für die Schulen. Sie erhalten je Schüler, der am Festzug mitläuft, drei Euro. Zu Buch schlagen Strom, Installationsarbeiten und Lautsprecheranlagen mit 8700 Euro, Kapellen erhalten insgesamt 4500 Euro. Nachdem die Standgebühren 2002 letztmals erhöht wurden, sollen sie erneut überprüft werden, allerdings erst 2011, kündigte der OB an.
Als aktuelle und heimatgeschichtliche Umzugsthemen bieten sich in diesem Jahr aus Sicht der Verwaltung an: Olympische Winterspiele, Fußball-WM, 175 Jahre erster Zug von Nürnberg nach Fürth, 150 Jahre Feuerwehr, 125 Jahre Bienenzuchtverein, 100 Jahre Schneelaufverein, 100 Jahre AEW, 100 Jahre Gewerbeschule, 50 Jahre erster gemeinsamer Festumzug von Geislingen und Altenstadt, 30 Jahre Verein Rätschenmühle, 25 Jahre Galerie im Alten Bau.
2011 zeichnet sich als großes Thema das Filsjubiläum ab.
Um zu verhindern, dass dasselbe Thema mehrfach aufgegriffen wird, bittet Claudia Sprinzl um möglichst frühzeitige Meldungen aus den Schulen, um koordinierend eingreifen zu können - was bisher nicht geklappt hat, wie sie auf Nachfrage unumwunden bekannte.
Wie seinerzeit um die legendäre Festwurst, die vor rund 15 Jahren abgeschafft wurde, entspann sich nun eine lange Diskussion um die Frage, ob die Schüler nach dem Kinderfest weiterhin ein Gratisgetränk erhalten sollen. Die Mineralbrunnen AG schränkt ihren Sponsorbeitrag künftig stark ein, es kämen somit zusätzliche Kosten bis zu 2000 Euro auf die Stadt zu, gab OB Amann zu bedenken. Stark zu Buche schlage der logistische Aufwand: Zwei Bauhofmitarbeiter hätten zuletzt achteinhalb Stunden damit zu tun gehabt, die rund 200 Getränkekisten an die jeweiligen Schulen auszuliefern und sie später wieder einzusammeln. Der Aufwand stehe kaum im Verhältnis zum Nutzen.
Das sahen die Schulvertreter ganz anders. Die Kinder, die durstig vom Umzug in die Schulen zurückkämen, seien schließlich die Hauptpersonen beim Kinderfest. Als Geste müsse die Stadt das Gratisgetränk weiterhin liefern, an den Kindern zu sparen sei falsch.
Wie das mit vertretbarem Aufwand bewerkstelligt werden kann, muss jetzt die Stadtverwaltung abklären: Eine Möglichkeit wäre, dass eine Brauerei als günstiger Hauptlieferant der alkoholfreien Getränke auch deren Anlieferung übernimmt. Ansonsten könnten die Schulen die Getränke auf Rechnung der Stadt selbst besorgen, schlug Peter Durner, Konrektor der Uhlandschule, vor. Wobei es umstritten blieb, ob damit die Hausmeister oder die Lehrer beauftragt werden sollen.
Roderich Schmauz, Geislinger Zeitung

Der Kinderfestausschuss hat für das Geislinger Kinderfest am 26. Juli unter anderem das festgelegt:

Im Freibad findet am Kinderfestnachmittag wieder ein "Spiel ohne Grenzen" statt, allerdings nur, wenn sich rasch weitere Teams melden. Bisher liegen dem Organisator Ottmar Dörrer, Schulleiter der Tegelbergschule, erst vier Meldungen vor, notwendig sind mindestens acht. Eine Schülermannschaft besteht aus fünf Buben und fünf Mädchen.

Die Spielstraße findet diesmal in Altenstadt, im Hof der Lindenschule, statt. Der Schubart-Realschule obliegt die Organisation.

Uhland- und Schubart-Realschüler übernehmen erneut die Reinigung der beiden Festplätze.

Der Kinderzirkus Fitzefatze der AWO tritt wieder im Stadtpark auf, der Jugendgemeinderat organisiert erneut Programmbeiträge.

Nachdem die Daniel-Straub-Realschule zwei Jahre die Stadtröschen gestellt hat, will sich nun die Schubart-Realschule bemühen, aus ihren Reihen 15 Mädchen dafür zu gewinnen.

Roderich Schmauz, Geislinger Zeitung
Über den Autor
Holger Schrag
Holger Schrag ist selbständiger IT-Dienstleister (Fachinformatiker, Jugendmediencoach) und seit der Kommunalwahl 2009 Mitglied des Geislinger Gemeinderats.
2010 gründete Schrag das Stadtwiki Geislingen an der Steige.

Seit März 2016 Vorsitzender des Stadtjugendring Geislingen e.V.

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