Stellungnahme der Freien Wähler zum 3. Helfensteinklinik-Gutachten



Autor: Dr. Stephan Schweizer | Bild: Oliver Schendzielorz​


Sehr geehrter Herr Landrat Wolf, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dehmer, sehr geehrte Klinikleitung, liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuhörer an den Bildschirmen zuhause,

vielen Dank zunächst für die ausführliche Darstellung des dritten Gutachtens.

Im Prinzip werden die beiden ersten Gutachten bestätigt, die Helfensteinklinik ist in der jetzigen Form nicht wirtschaftlich zu betreiben. Wir wollen hiermit sechs Feststellungen zur aktuellen Situation zum Ausdruck bringen:

1. Zunächst messen wir die Zukunft der Helfensteinklinik ausschließlich an dem jahrelangen Versprechen, die Helfensteinklinik dauerhaft zu erhalten. Dies war Grundlage für die Zustimmung des Neubaus der Klinik am Eichert. Wenn das Wort von Verantwortlichen nicht mehr gilt, wo liegt dann der Maßstab für Vertrauen und Zusammenarbeit? Ein solches Umschwenken ist nicht hinnehmbar, weder für die Klinik noch generell für die Politik.

2. Dass die Klinik nicht kostendeckend zu betreiben ist, haben wir in den letzten Monaten gelernt und nehmen dies zur Kenntnis. Das darf aber kein Hinderungsgrund sein, denn die Klinik ist nur ein Bereich des öffentlichen Lebens, der nicht kostendeckend ist und zwar ein ganz fundamentaler. Alle kommunalen Bäder sind zum Beispiel ebenfalls nicht kostendeckend.

3. Die Bevölkerung im oberen Filstal – und hier geht es um über 100.000 Personen und Steuerzahler – will den Erhalt der Helfensteinklinik – auch um einen erhöhten Preis.

4. Wir bewerten die fachlichen Ausführungen der drei Gutachten nicht im Detail. Dazu fehlt uns die Kompetenz und Expertise. Dies spielt aus unserer Sicht aber auch keine entscheidende Rolle für den Erhalt.

5. Die Helfensteinklinik wurde über Jahre hinweg gegenüber der Klinik am Eichert benachteiligt und somit ausgeblutet. Ob dies bewusst mit dem Ziel erfolgt ist, die Helfensteinklinik jetzt als unrentabel abzuwickeln, können wir nicht beurteilen. Aber diesen Effekt gilt es aufzuhalten, ja sogar umzukehren.

6. Die Helfensteinklinik hat einen sehr guten Ruf: fachlich kompetent, exzellentes und motiviertes Personal und eine sehr gute Patientenbetreuung. Es ist nicht sachgerecht, dies alles als nicht erhaltenswert zu bewerten und aufzugeben. Nicht zuletzt geht es auch um die Arbeitsplätze in unserer aktuell vom Arbeitsmarkt nicht allzu verwöhnten Fünftälerstadt.

Wir plädieren aus diesen Gründen dringend dafür, die Helfensteinklinik in der jetzigen Form zu erhalten – auch mit dem Wissen, dass dies den Landkreis und somit indirekt auch alle Kommunen finanziell zusätzlich etwas belastet. Es bedarf natürlich einiges an Ideenreichtum und Kreativität, um die festgestellten Probleme des Gesundheitswesens zu lösen. Doch diesen Aufwand fordern wir.

Schon Mahatma Gandhi wusste: Es ist die Gesundheit, die der wahre Reichtum ist, nicht Gold- oder Silberstücke.

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Freie Wähler Geislingen e.V.
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