Open Stages

Letzten Dienstag war wieder 'Rampenfieber'. Das ist der Name der Offenen Bühne im 'Franz K.' in Reutlingen. Daran habe ich zum wiederholten Mal teilgenommen und meine neue Sprachnummer 'Jonglieren ist Leben' gezeigt. Außer mir traten dort zwei Singer/Songwriterinnen, ein Comedien, ein Comedy-Zauberer, ein Puppenspieler und eine Bluesband auf. Nicht zu vergessen die erfahrene Moderatorin, die als Krankenschwester durchs Programm führte.

Seit ein paar Jahren nutze ich regelmäßig verschiedene Open Stages, um für neue Nummern zu werben, sie zu testen und einzuspielen. In der Regel findet man diese auf den Bühnen von Kleinkunsthäusern und Kulturstätten. Ich bin angetan von diesem Format, bei dem in der Regel KünstlerInnen jeglichen Genres in jeweils 10 bis 15-minütigen Beiträgen ihr Können zeigen. Meist zahlen die Zuschauer etwas Eintritt, manchmal ist es gratis.

Zwar gibt es für die Künstler keine Gage, sondern meist lediglich ein warmes Essen und manchmal die Erstattung der Fahrtkosten. Doch viel wichtiger sind in manchen Phasen die Erfahrungen auf den Brettern der Welt – sei es der Neuling, der erstmals seine eigenen Songs präsentiert oder Witze erzählt, die in die Jahre gekommene Hobbyband mit ein paar schönen Covern oder der bekannte Musikkabarettist – die Mischung ist meist bunt, von jung bis alt, von Amateur bis Profi. Am häufigsten sind dabei die Genres Musik, Comedy und Kabarett, seltener Poesie, Zauberei, Jonglage oder andere artistische Darbietungen. Manchmal bekommt man auch (Bauch)tanz oder Puppenspiel zu sehen – die Bandbreite ist groß. So kann ich als Künstler in kurzer Zeit mehrere andere Künstler live erleben, kennen lernen und Kontakte knüpfen.

Auch für Zuschauer hat diese Form einen besonderen Reiz: Zum einen, weil man vorher meist nicht weiß, was auf einen zukommt, in jeglicher Hinsicht: junge Talente, unentdeckte Musikperlen, bekannte Profis und auch enttäuschende oder langweilige Auftritte sind drin. Zum anderen ist hier Vieles noch am Werden und der Kontakt zum Publikum oft intensiv, meist privater und lockerer als bei „normalen“ Shows.


Dennoch ist das Format 'Open Stage' nach meinem Empfinden bisher nur relativ wenigen außerhalb von Künstlerkreisen stehenden Menschen bekannt. Das kann und soll sich gerne ändern, etwa durch die Etablierung weiterer Open Stages auch im eher ländlichen Raum – die meisten befinden sich nämlich in größeren Städten wie Stuttgart, Tübingen, Ulm, Reutlingen, Ludwigsburg und Waiblingen.

Auch für die Region Geislingen wäre eine Open Stage doch eine schöne Sache, falls es dies nicht schon gibt (?) Für die Moderation würde ich mich jedenfalls anbieten.
  • Like
Reaktionen: Holger Schrag

Kommentare

Es gibt aktuell keine Kommentare.

Infos über den Blog-Beitrag

Autor
Chris Blessing
Read time
2 min read
Aufrufe
1.028
Letze Aktualisierung

Blog-Beitrag teilen

Zurück
Oben